Frostspanner an Birnen

Schadbild

Im Frühjahr zeigen junge Blätter und Triebspitzen aber auch junge Früchte Fraßstellen. Meist werden die Schäden erst ab Mitte Mai wahrgenommen. Zu diesem Zeitpunkt sind die grünen Larven des Kleinen Frostspanners (Operophtera brumata) deutlich zu erkennen. Auffällig ist die schiebende Art der Fortbewegung, bei der sich der Körper abwechselnd katzenbuckelartig krümmt und wieder streckt. Bei starkem Befall kann es zu Kahlfraß kommen.
Ähnliche Schäden werden durch die braungefärbte Larve des Großen Frostspanners (Erannis defoliaria) und anderer Schmetterlingslarven verursacht, die jedoch seltener auftreten.

Schädling

Der Kleine Frostspanner ist ein unscheinbarer Kleinschmetterling von hellgrauer bis hellbrauner Farbe. Mit Beginn der ersten Nachtfröste ab Mitte Oktober schlüpfen die Tiere aus ihrem Bodenversteck, in dem sie den Sommer als Puppe verbringen.
Die Männchen fliegen bei Dunkelheit. Die flugunfähigen Weibchen krabbeln an den Stämmen der Gehölze empor, um nach erfolgter Begattung ihre Eier an jungen Trieben abzulegen. Zur Zeit des Knospenaufbruchs schlüpfen die Junglarven aus den Eiern und beginnen mit ihrem Fraß, der Ende Mai, Anfang Juni abgeschlossen ist.
Zur Verpuppung lassen sich die Tiere an einem Gespinstfaden zu Boden, um sich dort zu verpuppen.

Bekämpfung

Allgemeine Bekämpfungshinweise

Ab Anfang Oktober können gefährdete Gehölze mit Leimringen geschützt werden. Solche mit Raupenleim bestrichenen Gürtel sind im Fachhandel erhältlich. Sie werden rechtzeitig vor Flugbeginn des Schädlings fest am Stamm der Gehölze und ggf. auch am Baumpfahl befestigt.
Die flugunfähigen Weibchen bleiben auf ihrer Wanderung in die Krone auf dem Raupenleim kleben und werden so an der Eiablage gehindert.
Die Leimringe sollten regelmäßig auf festen Sitz und ausreichende Funktionstüchtigkeit kontrolliert werden. Verschmutzte oder eingetrocknete Leimringe sind zu erneuern. Um das Hochwandern der Raupen, die im Februar/März unterhalb des Leimringes schlüpfen können, zu verhindern, ist das Anbringen eines neuen Leimringes im Februar oberhalb der alten Stelle - nach Entfernung des alten Leimringes - zu empfehlen.
Eine weitere Möglichkeit der Bekämpfung richtet sich gegen die frisch geschlüpften Larven. Werden kurz nach Knospenaufbruch kleine Räupchen an den jungen Blättern gefunden, können zugelassene Pflanzenschutzmittel gespritzt werden.